Lebenshilfe geht mit gezielten Maßnahmen gegen die Ausbreitung von Corona vor
Die erneut steigenden Zahlen von Corona-Infektionen beunruhigen vor allem Menschen und deren Angehörige, die auf Unterstützung und Pflege angewiesen sind. Dazu gehören auch die rund 2000 Menschen mit Behinderung sowie deren Assistenten an den rund 40 Standorten der Lebenshilfe Heinsberg. Zur Eindämmung der Corona-Neuinfizierungen hat die Lebenshilfe in laufender Abstimmung mit dem Gesundheitsamt und der Betriebsärztin ein umfangreiches Konzept erarbeitet, um Infizierungen vorzubeugen, aber auch, um bei Bedarf schnell und gezielt eingreifen zu können.
„Wir tun alles alles dafür, dass wir nicht wie im Frühjahr Einrichtungen komplett schließen müssen“, so Edgar Johnen, Geschäftsführer der Lebenshilfe Heinsberg. Der wochenlange Lockdown führte zu belastenden Situationen im Alltag vieler Menschen mit Behinderung und deren Angehörige. Mit Unterstützung der Aktion Mensch wurde eine Notfallhilfe eingerichtet, zahlreiche Fachkräfte übernahmen die Pflege und Begleitung von Menschen mit Behinderung im häuslichen Umfeld. „Den Weg zurück in die berufsbildenden Angebote der Werkstätten und Fördermaßnahmen der ambulanten Dienste sind wir sehr behutsam gegangen, um die Menschen vor allem im Hinblick auf die Hygiene- und Sicherheitsschulungen mitzunehmen“, so Geschäftsführer Edgar Johnen.
In den Werkstätten wurden neue Arbeitsräume eingerichtet, um die Abstandsregeln einhalten zu können. Veranstaltungen und Aktionen außerhalb der regulären Arbeitsangebote sind bis heute abgesagt, um eine Durchmischung von vielen Menschen aus unterschiedlichen Gruppen zu vermeiden. Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen werden immer wieder trainiert, Kontaktflächen regelmäßig desinfiziert, Besucher der Einrichtungen werden namentlich erfasst. Dort, wo die regulären Maßnahmen nicht eingehalten werden können, etwa weil Menschen aufgrund ihrer Behinderung keine Maske tragen oder Abstandsregelungen wie etwa in der Pflege nicht eingehalten werden können, ist das Fachpersonal entsprechend geschult und geschützt.
Die momentan steigenden Infektionszahlen spürt man auch in der Lebenshilfe. „Wir reagieren umgehend bei Verdachtsfällen oder Meldungen über positiv getestete Kontaktpersonen“, erläutert Jörg Brand, Fachkraft für Arbeitssicherheit der Lebenshilfe Heinsberg. Liegt eine Meldung vor, werden konkrete Strategien mit dem Gesundheitsamt abgesprochen und bei Bedarf weitere Maßnahmen eingeleitet.
Um infizierte Personen schnell ermitteln zu können, wurden bisher rund 500 PCR-Testungen durchgeführt, von denen 98% negativ waren. So könnten Quarantänemaßnahmen auf Einzelfälle beschränkt werden. „Unser zentrales Ziel muss die stringente Kontaktnachverfolgung bleiben, die mit steigenden Infektionszahlen schwieriger wird“, so Jörg Brand. Auch deshalb bereitet sich die Lebenshilfe Heinsberg zurzeit auf eine umfangreichere Teststrategie in den Wohnstätten für Menschen mit Behinderung vor, wie sie auf Landesebene für die Bereiche Eingliederungshilfe und Pflege geplant sind. Nach den Plänen der Landesregierung könnten demnach bald schon in den Wohneinrichtungen für Menschen mit Behinderung regelmäßige und flächendeckende Schnelltests, die innerhalb von Minuten das Ergebnis anzeigen, eingeführt werden.
„Trotz all unserer internen Vorsichtsmaßnahmen und behördlichen Vorgaben liegt die Verantwortung jedoch nach wie vor bei jedem Einzelnen“, so Edgar Johnen. „Niemand darf müde werden, die Abstands- und Hygieneregeln im Alltag einzuhalten. Für das vorbildhafte Verhalten der Mitarbeiter/innen in den Werkstätten und Angestellten in allen Einrichtungen mit ihren täglichen Begegnungen muss ich ein großes Lob aussprechen!“
Aktuelle Informationen rund um die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in den jeweiligen Einrichtungen finden Sie hier.