Mit einem kunterbunten Frühlingsfest und einer Vernissage mit Werken von Kindern mit und ohne Behinderung eröffnet die Lebenshilfe Heinsberg die inklusive Kindertagesstätte am Diebsweg in Hückelhoven Ratheim. Lebenshilfe-Vorstandsmitglied Monika Kohnen begrüßte gemeinsam mit Einrichtungsleiterin Birgit Roye und Michéle de Greef, der leitenden Kraft vor Ort sowie Bernd Jansen, dem Bürgermeister der Stadt Hückelhoven und Silvia Forg vom Architekturbüro Viethen die zahlreichen kleinen und großen Gäste im neuen Haus. In der rund 800 Quadratmeter großen, barrierefreien Einrichtung in Passivbauweise werden 60 Kinder mit und ohne Förderbedarf aus dem Raum Hückelhoven begleitet und individuell gefördert. Die rund 60qm² großen Gruppenräume wurden individuell mit Küchen und Schränken eingerichtet, die in der Schreinerei der Lebenshilfe Werkstätten entworfen und produziert wurden. Auf einer Gesamtfläche von fast 6000 Quadratmetern bietet die Einrichtung eine große und barrierefreie Außenanlage, die auf die naturnahe Spiel- Lern- und Bewegungsförderung für Kinder von zwei bis sechs Jahren ausgerichtet ist.

„Alle Menschen haben ein Recht darauf, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Weil Inklusion jedoch nicht verordnet werden kann, engagiert sich die Lebenshilfe Heinsberg und fördert die ortsnahe Begegnung, Akzeptanz und das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung im Kreis Heinsberg“, erläuterte Monika Kohnen in ihrer Eröffnungsrede. Die Kinder lernen einerseits im gemeinsamen Spiel mit- und voneinander. Zudem ist die pädagogische Entwicklungsförderung auf die individuellen Bedürfnisse des Kindes ausgerichtet. Hier setzt die Lebenshilfe mit einem ganzheitlichen Konzept an: „In enger Kooperation mit der Interdisziplinären Frühförder- und Beratungsstelle erhalten die Kinder je nach individuellem Bedarf heilpädagogische und therapeutische Förderangebote, die fest in den Kita-Alltag integriert sind“, so Birgit Roye. Neben den Gruppenräumen bietet die neue Einrichtung Rückzugs- und Ruheräume, in denen nach Bedarf durch die Frühförder- und Beratungsstelle Kinderphysio-, Ergo-, Logotherapie oder heilpädagogische Förderung durchgeführt werden können. Die Fachkräfte der neuen Kindertagesstätte greifen auf jahrelange Erfahrung in der inklusiven Betreuung zurück. „Individuelle Beratung und Begleitung der Familien von Kindern mit Behinderung oder Entwicklungsverzögerung ist primäres Ziel der Lebenshilfe Heinsberg und findet nun auch in Hückelhoven ortsnah statt“, ergänzte Michele de Greef.
Neben einem umfassenden Betreuungs-, Bildungs- und Förderangebot sollen auch Eltern und Sorgeberechtigte kompetente Ansprechpartner und Hilfestellungen in der Erziehung ihrer Kinder und in den oft komplexen Fragestellungen erhalten. Etwa wenn die Entwicklung anders verläuft als erwartet. Darauf haben sich die Familienzentren der Lebenshilfe Heinsberg in den vergangenen Jahren spezialisiert. Die regelmäßigen Angebote wie Infoabende, Seminare oder Workshops rund um Fragen der Erziehung und Förderung sollen auch Eltern, Sorgeberechtigte und Interessierte im Raum Hückelhoven nutzen können.
Zum Anlass der Eröffnung der neuen Kindertagesstätte gibt es in der Kita eine Ausstellung mit künstlerischen Arbeiten der Kinder, die im Anschluss als Wanderausstellung in den Filialen der Kreissparkasse in Hückelhoven, Heinsberg und Geilenkirchen sowie an den Standorten der Lebenshilfe-Kindertagesstätten präsentiert wird. „Die Werke zeigen, wie Kinder in den verschiedenen Entwicklungsstadien miteinander lernen, voneinander profitieren und sich am selben Ding ausprobieren. Die Arbeiten verdeutlichen, wie das Besondere im Alltäglichen stattfindet“, erklärte Birgit Roye. In Kleingruppen und Einzelarbeiten haben die Kinder der Lebenshilfe-Kitas eine Vielzahl von Kunstwerken erstellt. Die Arbeiten zeigen, wie Kinder mit derselben Methode auf unterschiedlichen Entwicklungsstufen ihre Gemälde gestalten. „Dabei ist der Prozess für die Kinder wichtiger als das Ergebnis.“ Umso verblüffender sei es, dass dabei oft faszinierende Kunstwerke entstehen, die in ihrer Einfachheit und Abstraktion künstlerische Ausdruckskraft besitzen.
Ein großes Dankeschön richteten die Vertreter des Vorstands und der Leitung an das Engagement der Stadt Hückelhoven und der Grundschule „Im Weidengrund“. „Aufgrund des Betreuungs- und Förderbedarfes konnten wir unsere Arbeit in Ratheim bereits vor drei Jahren noch vor dem Baustart aufnehmen“, so Birgit Roye. Dazu konnten sich die Fachkräfte der Lebenshilfe in der Grundschule „Im Weidengrund“ einrichten und in zwei Klassenraumen ihre Arbeit aufnehmen. „Die Zusammenarbeit mit der Grundschule war hervorragend“, so Michéle de Greef, „und durch die vielfältigen gemeinsamen Aktionen und den Austausch mit den Kollegen der Schule werden wir wohl auch in Zukunft in enger Nachbarschaft zusammenarbeiten. Wir fühlen uns hier schon längst Zuhause!“