EUTB-„Inklusion einfach mal machen und wagen!“


Kreis Heinsberg. Die unabhängige Teilhabeberatung EUTB® für den Kreis Heinsberg hatte
im Dezember 2020 eine Wunschzettel-Aktion für Menschen mit Behinderung initiiert. Dabei
ging es um die Möglichkeit, Ideen und Wünsche zu äußern, wie das alltägliche Leben für
Menschen mit Behinderung verbessert und vereinfacht werden kann. Die Resonanz war
groß, das Team der EUTB® zeigte sich bei der Auswertung überrascht über die Vielfalt der
eingegangenen Wünsche und Vorschläge. So ging es zum Beispiel um Verständnis und
Geduld, wenn an der Supermarktkasse länger zum Bezahlen und Ware wegpacken
gebraucht wird. Geduld aber auch im Gespräch, das zurzeit durch das Tragen von Masken
für viele Menschen mit beeinträchtigtem Hören noch schwieriger ist. Ein anderer Aspekt, der
ebenfalls die Corona-Pandemie betrifft, ist der Wunsch nach einem stärkeren Schutz in den
Werkstätten für Menschen mit Behinderung, um den normalen Betrieb erhalten zu können
und auch die schnelle Möglichkeit sich impfen zulassen.
„Nicht über uns, sondern mit uns sprechen!“ war ein weiterer deutlicher Wunsch. Ganz
konkrete Verbesserungsvorschläge waren aber auch dabei, so zum Beispiel, dass die
Ampeln abends länger eingeschaltet bleiben, um die Sicherheit für Fußgänger zu
gewährleisten oder, dass es mehr barrierefreie öffentliche Toiletten gibt.
„Inklusion einfach mal machen und wagen! Weniger Zweifel und Bedenken“ dieser
Wunschzettel sollte eine Aufforderung für alle sein.
Um den positiven Effekt der Wunschzettel-Aktion fortzusetzen, plant die EUTB® für dieses
Jahr weitere, ähnliche Aktionen. Die eingegangenen konkreten Anregungen und Wünsche
werden, an die Teilhabe-Kreise in den einzelnen Kommunen weitergeleitet, um deren
Umsetzung zu realisieren.
Seit Juni 2019 unterstützt und berät die EUTB® für den Kreis Heinsberg Menschen mit
Behinderungen, von Behinderung bedrohte Menschen, aber auch deren Angehörige, um
selbstbestimmt leben und handeln zu können. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der
Beratung von Betroffenen für Betroffene, das sogenannte Peer-Counceling. Dadurch werden
ideale Bedingungen für einen offenen und vertrauensvollen Austausch geschaffen.
Seit Januar gibt es neben Simon Jansen und Adelheid Venghaus mit Stephanie Bey und
Beate Junk neue Gesichter im Team.
Die vertrauliche und unabhängige Beratung steht auch in Corona-Zeiten allen zur Verfügung,
telefonisch, per E-Mail oder auch nach Vereinbarung in einem persönlichen Einzelgespräch
unter Einhaltung der Hygienevorschriften.
Die EUTB® für den Kreis Heinsberg wird durch den Trägerverbund von Caritasverband für
den Kreis Heinsberg, dem Lebenshilfe Heinsberg e.V. und der Katharina Kasper ViaNobis
GmbH umgesetzt. Die Beratung der EUTB® ist ein kostenfreies Angebot für alle Menschen
mit Behinderung oder deren Angehörigen und wird vom Bundesministerium für Arbeit und
Soziales finanziert.