Der 3. Dezember ist der Tag der Menschen mit Behinderung – Luna und Leonard leben Inklusion
„Die beiden sind ein Herz und eine Seele.“
Um 8 Uhr morgens herrscht großer Trubel in der inklusiven Kindertagesstätte Triangel in Haaren. Die Kinder werden gebracht, stürmen in den Flur und treffen sich in den Kitagruppen. Der zweieinhalbjährige Leonard steht im Flur und wartet auf Luna. Denn Luna ist seine beste Freundin. Die beiden haben sich bei der Eröffnung der Einrichtung vor zwei Monaten kennen gelernt. „Die beiden sind unzertrennlich“, freut sich Jana Lengersdorf, Erzieherin in der neuen Kindertagesstätte. Meistens sitzen Leonard und Luna in der Lese-Ecke oder basteln zusammen, und wenn es nicht regnet, sind die beiden am liebsten draußen auf dem großen Freigelände und fahren zusammen auf dem Dreirad oder hangeln im Kletterbaum. „Die beiden wollen immer zusammen sein, und wenn der eine nicht da ist, wartet der andere auf dem Flur. Sie sind ein Herz und eine Seele. Und im gemeinsamen Quatsch machen und die Erzieher necken sind sie auch richtig gut.“ Derartige enge Freundschaften freuen die Erzieherinnen besonders, denn sie zeigen, wie selbstverständlich Kinder mit und ohne Behinderung miteinander spielen und voneinander lernen. Luna hat eine Entwicklungsverzögerung und benötigt im Kita-Alltag eine intensive Begleitung und Förderung. Gemeinsam mit Leonard entdeckt sie die Kita-Welt und hat schon in der kurzen Zeit riesige Fortschritte gemacht. „Wir leben hier mit den Kindern den Leitgedanken der Lebenshilfe – ‚Es ist normal verschieden zu sein‘“, sagt Johanna Tholen, die leitende Koordinatorin der Kindertagesstätte. In drei inklusiven und einer heilpädagogischen Gruppe werden insgesamt 52 Kinder täglich gefördert und auf die Schulzeit vorbereitet. „Wir legen großen Wert darauf, dass sich jedes Kind mit seinen individuellen Fähigkeiten und Interessen in die Gruppe einbringen kann. Genau das macht den inklusiven, bunten Kita-Alltag bei uns aus.“