„Das ist eine Win-Win-Situation.“

Mönchengladbacher Unternehmen baut die Zusammenarbeit mit den Lebenshilfe Werkstätten aus.

Seit mehr als 45 Jahren arbeitet die Walter Bethke GmbH & Co. KG aus Mönchengladbach mit der Lebenshilfe Heinsberg zusammen und vergibt Montageaufträge an die Werkstätten. Firma Bethke ist auf die Entwicklung, Herstellung und Montage von technischen Kunststoff-, Metall- und Hybrid – Produkten spezialisiert und beliefert mit ihrem umfangreichen Sortiment an Standardartikeln weltweit die vielfältigsten Branchen. Hierzu gehören u.a. der Möbel-, Laden- und Messebau, der Maschinen- und Anlagenbau sowie die Medizin- und Reha-Technik. „Die Kooperation mit Bethke ist seit den Anfangsjahren der Werkstätten ein voller Erfolg“, so Toni Hermanns, verantwortlich für den Vertrieb und die Auftragsakquise der Lebenshilfe Werkstätten. „Denn wir übernehmen bis heute zahlreiche manuelle Tätigkeiten und beschäftigen dadurch rund 30 Mitarbeiter mit Behinderung im Bereich der Artikel-Montage und Veredelung für b-plastic.“ Um Arbeitsplätze barrierearm und sicher zu gestalten und gleichzeitig den Auftragsanforderungen gerecht zu werden, konstruiert der Vorrichtungsbau der Werkstätten verschiedene und teils halbautomatische Maschinen, die von Mitarbeiter*innen mit Behinderung bedient werden können. „Diese Entwicklung begleiten und unterstützen wir seit Jahrzehnten mit“, sagt Carsten Petzold, Betriebsleiter der Walther Bethke GmbH & Co. KG. „Die zuverlässige Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe Heinsberg ist für uns nicht nur eine sinnvolle Alternative zur gesetzlich geregelten Ausgleichsabgabe, denn so unterstützen wir unmittelbar die Teilhabe am Arbeitsleben für viele Menschen mit Behinderung. Insbesondere die Arbeitsergebnisse sind mehr als zufriedenstellend, das ist eine Win-Win-Situation.“

Im vergangenen Jahr entwickelte die Walter Bethke GmbH & Co. KG einen barrierearmen „Filz-Automaten“ speziell für den Einsatz in den Lebenshilfe-Werkstätten. Dieser presst vorgestanzte Filzronden präzise in einen Kugelkopf aus Kunststoff, das fertige Produkt wird später als verstellbarer Filzgleiter für Tische oder Stühle eingesetzt. Julia Bongartz ist eine von sechs Mitarbeiter*innen der Werkstätten, die in die Bedienung des neuen Automaten eingearbeitet wurde. Die junge Frau arbeitet im Betrieb 4 im Erkelenzer GIPCO-Gewerbegebiet in den Bereichen Montage und Verpackung, den „Filz-Automaten“ bediene sie am liebsten. „Der Ablauf dieser Arbeit hat etwas Beruhigendes und meine Hände bleiben immer in Bewegung, das gefällt mir gut“, berichtet Julia Bongartz. Zurzeit entwickelt die Firma Bethke einen zweiten Automaten, der in den kommenden Monaten in Erkelenz installiert werden soll.

„Wir legen großen Wert auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Unternehmen in unserer Region“, erklärt Dirk Voß, Leiter Arbeit und Technik der Lebenshilfe-Werkstätten. „Unsere Herausforderungen liegen dabei einerseits in der individuellen, beruflichen Förderung der Mitarbeiter*innen mit Behinderung, andererseits haben wir den Anspruch, die Fertigungsanfragen aus Industrie und Wirtschaft präzise und fristgerecht zu bearbeiten.“ Die Werkstätten beschäftigen deshalb Fachkräfte zur Arbeits- und Berufsförderung, bilden die Fachangestellten kontinuierlich weiter, investieren in einen modernen und barrierearmen Maschinenpark und kooperieren aktuell mit mehr als 150 Firmen aus der Region. Rund 1200 Menschen mit Behinderung erhalten zurzeit einen Arbeitsplatz in den Lebenshilfe Werkstätten und entwickeln ihre individuellen, beruflichen Interessen durch ein breites Beschäftigungsangebot in der Holz- oder Metallverarbeitung, Landschaftspflege, manuelle sowie Elektro-Montage, Konfektionierung oder Verpackung. „Unsere Kooperationen wie die mit der Firma Bethke zeigen, wie vielfältig und modern Teilhabechancen am Arbeitsleben weiterentwickelt werden.“

Informationen über die berufliche Förderung sowie die Produktions- und Dienstleistungsangebote findet man online unter www.lebenshilfe-heinsberg.de / Arbeit in Werkstätten.